!!! Achtung Achtung Achtung !!!
Änderung des Trainingsortes diese Woche und vorübergehend dauerhaft:
Ein sehr emsiger Polizeihauptkommisar hat uns ohne auf unsere Argumentation einzugehen die weitere Ausübung des Hundeschulbetriebes im Bereich des Aggerstadions verboten und mit rechtlichen Konsequenzen gedroht. Unsere Bemühungen argumentativ und mit den bisherigen Fakten mit dem Herren in Kontakt zu treten waren leider nicht erfolgreich. Monoton wird die von uns freundlich formulierte Erklärung abgeblockt.
Leider ist die für uns zuständige Mitarbeiterin der Kommune derzeit nicht erreichbar und somit steht für uns keine andere Option zur Verfügung, als vorerst das Training am Aggerstadion einzustellen.
Bis zur Klärung der Situation haben wir die Trainingsorte im Kalender geändert.
Der Sachverhalt:
Natürlich werden wir als eine der größten Hundeschulen im Rhein-Sieg-Kreis diese Situation nicht einfach so hinnehmen.
Seit nunmehr 8 Jahre führen wir -sowie viele andere Hundeschulen- an verschiedenen Orten, darunter auch am Aggerstadion unser Training durch. Wir achten dabei stets auf Natur und Mitmenschen, gehen respektvoll mit der Umgebung um und helfen mit Wissensvermittlung an den Hundehalter und Aktionen vor Ort sogar, den Bereich weiterhin für alle nutzbar zu halten. So räumen wir nicht nur unsere Hundehinterlassenschaften, sondern auch fremden Hundekot und Müll jeglicher Art weg, wir haben auch stets ein offenes Ohr und gehen auf alle Kritik ein. Wir haben über Jahre hinweg versucht immer ein positives Bild zu hinterlassen. Über Jahre hinweg konnten wir immer eine Lösung für uns und unsere Mitmenschen finden. Das scheint nun aber ein Ende zu haben.
Selbstverständlich sind wir uns der rechtlichen Lage bewusst. Gewerbliche Nutzung im öffentlichen Raum ist generell nicht gestattet und Bedarf einer Genehmigung. Soweit so klar. Dennoch ist uns und auch den Behörden bewusst, dass die Erziehung und Ausbildung von Hunden und deren Vorbereitung auf das "wahre" Leben schlichtweg nicht ausschließlich hinter verschlossenen Toren auf einem Hundeplatz stattfinden kann.
Es Bedarf der Teilnahme an der Öffentlichkeit und dem Training in realen Situationen, um Hund und Halter eben genau darauf vorzubereiten. Eben dies ist der Grund, warum viele Hundeschulen ein Training ausschließlich auf abgesperrten Plätzen als nicht zielführend einschätzen.
Darüber hinaus kommt erschwerend hinzu, dass ein "Hundeplatz" oder eine Hundeschule im Rhein-Sieg-Kreis weder in Gewerbegebieten, geschweige denn in Wohngebieten durch die Behörden erlaubt wird. Auch eine Ansiedlung im Randgebiet wird nicht zugestimmt, da dort nur priviligierte Bauvorhaben und Unternehmungen gesattet sind / werden. Als priviligiert gelten u.a. landwirtschaftliche oder gartenbauliche Betriebe. Im Gesetz heisst es jedoch auch, dass
Vorhaben, die "wegen ihrer besonderen Anforderungen an die Umgebung, wegen ihrer nachteiligen Wirkung auf die Umgebung oder wegen ihrer besonderen Zweckbestimmung" im Außenbereich zulässig sind. Bisherige Anfragen (z.B. auf Nutzung einer Wiese im Randgebiet) wurden seitens der Ämter stets abgelehnt. Dies betrifft einen Großteil der Hundeschulen im Landkreis.
Das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises hat bisher aus all diesen Gründen den Hundeschulen im Kreis zugesagt, dass Trainings als mobile Hundeschule im öffentlichen Raum durchgeführt werden dürfen.
Ausblick auf die Zukunft:
Von hier an gibt es lediglich 3 Wege.
1. Die Kommune unterstützt die Hundeschulen im Kreis weiterhin und erlaubt auf schriftlicher Grundlage, dass Hundeschulen auch im öffentlichen Bereich arbeiten dürfen.
2. Die Kommune unterstütz die Hundeschulen im Kreis nicht oder kann eine entsprechende Erlaubnis nicht erteilen. Dies bedingt dann argumentativ, dass folglich Landkreisweit Hundeschulen eine Genehmigung zur Durchführung im Außenbereich erhalten müssen.
3. Zu Guter letzt bleibt noch die Option, dass die Kommune uns nun einfach fallen lässt, von bisherigen Absprachen Abstand nimmt und "von nichts weiß". Das wäre dann für einen Großteil der Hundeschulen der "Todesstoß". Der Betrieb ist dann nurnoch unter ungünstigen Vorzeichen auf abgesperrten Plätzen möglich - ein sinnvolles Lernen und sinnvolle Erziehung der Hunde ist nicht bzw. nur stark eingeschränkt möglich. In Folge dessen ist es wahrscheinlich dann nur eine Frage der Zeit, bis auch die anderen Hundeschulen entsprechende Anzeigen, Platzverweise und Tätigkeitsuntersagungen erhalten.
Für uns wäre das ein Grund die Hundeschule zu schließen. 5 Mitarbeiter würden ihren Job und ihre Lebensgrundlage verlieren, darunter auch eine junge Mutter in Mutterschutz. Es ist für uns dann schlichtweg weder wirtschaftlich möglich noch erzieherisch sinnvoll unser Angebot weiter aufrecht zu erhalten, wenn der o.a. Sachverhalt aufrecht erhalten bleibt.
Unser weiteres Vorgehen:
Bisweilen konnten wir doch immer zumindest ein vernünftiges und erwachsenes Gespräch führen und eine für alle Seiten tragbare Lösung finden. Dabei sind wir stets den Wünschen anerer Menschen gerecht geworden. Dies scheint mit besagtem Polizeihauptkommisar nicht möglich zu sein, da offensichtlich weder die Bereitschaft zu einem Gespräch vorliegt, noch uns die Zeit eingeräumt wird mit der derzeit abwesenden Mitarbeiterin der Kommune in Kontakt zu treten.
Wir kämpfen mit solchen Widrigkeiten seit Jahren immer wieder. Egal wo man mit den Hunden auftaucht, es gibt immer Menschen, die einem das Leben schwer machen (wollen). Das ist nichts neues für uns. Derzeit kämpft jedoch jeder Hundetrainer alleine. Das muss sich ändern.
Unser nächster Schritt besteht darin, mit anderen Hundetrainern, Hundeschulen, Hundesittern und Co. in Kontakt zu treten, um eine gemeinsame Basis zu finden, den es den Ämtern und Behörden vorzutragen gilt. Nur gemeinsam sind wir stark genug etwas für uns in unserem Landkreis zu erreichen.
Nach Sammlung der Fakten und der Sachlage werden wir euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
Auch die Möglichkeit einer kreisweiten Unterschriftensammlung unserer Kunden, sowie der Kunden anderer Hundeschulen und Vereine werden wir in Betracht ziehen. Statistisch ist in jedem 4. Haushalt mittlerweile ein Hund zu finden. Wollen wir doch mal schauen, wem diese große Wählerschaft wichtig ist in unseren Behörden.
Wir sind ein kleines Unternehmen, so wie jede andere Hundeschule auch. Aber wir stehen ein für unsere Überzeugung Unsere Arbeit auch in öffentlichen Bereichen ist nicht nur fachlich gut, sie ist auch notwendig und von unschätzbarem Wert für die Allgemeinheit. Jedem Mitmenschen sollten rücksichtsvolle Hundehalter und gut erzogene Hunde wichtig sein. Eben das vermitteln wir und viele andere Hundetrainer/-innen , Hundeschulen, Dogsitter, Mantrailing Vereine, Rettungshundestaffeln und viele viele mehr.
Es wird Zeit eine vernünftige und faire Regelung für alle Betroffenen in unsererm Landkreis zu finden.
Also wird es wohl auch Zeit, dass endlich jemand kämpft.
Für Hundeschulen
Für Hundehalter
Für Hunde
Wir hoffen auf ein positives Ende dieser Geschichte
und werden weiterhin für euch und eure Hunde kämpfen und das Beste versuchen zu tun
Dirk, Christin, Alina, Lars, Hanna, Janine & Nici
von der Hundeschule und Hundetagesstätte Stadtfelle